Unsere Fragen an…
Nina Gassauer, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gesellschaft für Handwerksmessen mbH1. Welchen Themen verleihen Sie eine Stimme?
Ich kommuniziere seit gut zehn Jahren. Wie ein roter Faden zieht sich dabei Sinnhaftigkeit durch meine Stationen und Themen. Von der Auslandspresse in Hong Kong, bei der die China-Berichterstattung im Fokus stand über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Deutschen Alpenvereins, bei der Nachhaltigkeit und naturverträglicher Bergsport zentral waren, bis hin zum Messeveranstalter des Handwerks, bei dem lebendiger Austausch und werthaltiges Tun die Pfeiler sind: Aktuellen, nachhaltigen und sinnstiftenden Themen verleihe ich mit großer Leidenschaft (m)eine starke Stimme.
2. Welche Worthülse(n) können Sie nicht mehr sehen?
Ich streiche konsequent jedes „freut sich“ aus Texten, die ich zum Redigieren erhalte. So wird klar, ob eine Aussage für sich die „frohe Botschaft“ transportiert, oder ob nachgeschärft werden muss.
Übergreifend bleiben Formulierungen wie „etwas zukunftsträchtig gestalten“ oder „optimieren“ oft inhaltsleer. Sie sollten direkt durch die Fakten ersetzt werden.
3. Gibt es Tools, die sie nicht mehr missen möchten, und welche?
Ich arbeite vor allem für den Social-Media-Bereich gerne mit Trello, da es – richtig aufgezogen – ein einfaches, aber wirkungsvolles Redaktionstool für viele Personen und Kanäle ist. Auch Kommunikationsfahrpläne lassen sich hiermit zielgerichtet aufsetzen. Convento ist bei uns seit Kurzem im Einsatz; hier erhoffe ich mir eine einfachere Abwicklung für die zahlreichen PR-Side-Events (Pressekonferenzen, Blogger-Events, Mediendialoge, etc.), die wir als Veranstalter von großen Branchenmessen durchführen. Ob ich es nicht mehr missen will, wird sich in Kürze herausstellen!
4. Welche Verantwortung trägt PR?
Gute Frage: Die PR-Arbeit ist extrem vielseitig, vernetzt, weitreichend und durch die zunehmend veränderte Medienlandschaft Fakten schaffend. Zeitgleich agiert sie nach innen, ist u.a. in der Beratungsfunktion, der CEO-Begleitung und der Krisenkommunikation von zentraler Bedeutung. Damit ist sie in der Verantwortung, Themen ins richtige, ins wahrhaftige Licht zu rücken, aber dennoch bisweilen gekonnt auch im Rampenlicht zu positionieren. Intern wie extern. Das kann ein Spannungsfeld sein, muss es aber nicht. Konfliktfähigkeit, Haltung und lösungsorientierte Kreativität helfen, dieser Verantwortung gerecht zu werden.
5. Und was ist Ihre persönliche Motivation, in diesem Berufsfeld zu arbeiten?
Ursprünglich zog es mich als studierte Betriebswirtschafterin in den Journalismus. Der Sprung aus der BWL hin zum Journalismus ist mir schließlich über ein Volontariat in einem Verlag in Hong Kong gelungen. Nach den ersten Jahren im Ausland und im Journalismus bin ich dann eher zufällig auf der PR-Seite gelandet; da habe ich nicht groß drüber nachgedacht. Der Reiz des Themas und dessen Sinnhaftigkeit hat mein Feuer entfacht. Heute schätze ich die Vielfalt der Aufgaben. Die Klaviatur der PR-Arbeit hat sich stetig vergrößert, die Herausforderungen und Wachstumsmöglichkeiten sind enorm. Mir gefällt vor allem die strategische Arbeit, die sich in der Beratungsfunktion niederschlägt. Wenn eine PR-Strategie aufgeht bzw. der aus der PR-Brille richtige Fokus in einem Projekt gesetzt wurde und sich das in Zahlen widerspiegelt, dann treffen meine beide Welten, die BWL und die PR, zusammen. Diese Momente motivieren mich!
6. Haben Sie ein Vorbild?
Ich habe viele Menschen, die mir Vorbild sind. Allen voran proaktive, gestaltende Menschen in meinem Team und nahem Arbeitsumfeld, die mir täglich etwas beibringen und den Wandel, der bei uns zum Geschäft gehört, (mit-)gestalten.
7. Und ein Arbeitsmotto?
Bleibe bei dir und konzentriere dich auf das, was du beeinflussen kannst. Wirke positiv in deinen Möglichkeiten. Alles andere kommt.
8. Aus der Erfahrung gesprochen – gibt es eine Erkenntnis, die Sie Ihren Branchenkollegen mitgeben wollen?
In der PR hört die Arbeit niemals auf. Wer abschalten kann, ist klar im Vorteil.
9. Was macht gute Kommunikation aus?
Gute Kommunikation ist authentisch, auch im Sinne ihrer Einzigartigkeit. Im digitalen Dauerrauschen ist es mutig, ausschließlich mit Mehrwert zu kommunizieren. Wer das schafft, kommuniziert gut! Alles andere ist Zeitverschwendung. Für alle Seiten.
10. E‑Mail, Face to Face oder Video-Konferenz?
Alles zu seiner Zeit.
11. Wie gestalten Sie die Zukunft?
Ohne Furcht vor Fehlern. Immer offenen Geistes. Und am liebsten mit einem starken, autarken Team.
Sind Sie bereit, Ihre Pressearbeit zu revolutionieren?
Jetzt …