07.05.2023

Künst­li­che Intel­li­genz und PR. Wird alles anders?

Con­ven­to PR-Impuls am 9.+10. Mai 2023 mit Jost Lis­te­mann und Johan­nes Deltl

Jost Lis­te­mann (links) und Johan­nes Deltl

“Für den Fall, dass His­to­ri­ker in Zukunft fra­gen soll­ten: Die Zei­ten­wen­de erreich­te die Welt an die­sem Diens­tag­mor­gen um zehn Uhr kali­for­ni­scher Zeit“, schrieb die Süd­deut­sche Zei­tung Mit­te März über die jüngs­te Prä­sen­ta­ti­on der nächs­ten Gene­ra­ti­on v…

“Für den Fall, dass His­to­ri­ker in Zukunft fra­gen soll­ten: Die Zei­ten­wen­de erreich­te die Welt an die­sem Diens­tag­mor­gen um zehn Uhr kali­for­ni­scher Zeit“, schrieb die Süd­deut­sche Zei­tung Mit­te März über die jüngs­te Prä­sen­ta­ti­on der nächs­ten Gene­ra­ti­on von ChatGPT. In atem­be­rau­ben­der Geschwin­dig­keit scheint das US-Unter­neh­men Open AI die Arbeits­welt zu revo­lu­tio­nie­ren. Die Apo­lo­ge­ten über­schla­gen sich, man­che Mit­ar­bei­ter fürch­ten sich. Fest steht: An KI-Tech­no­lo­gien kommt die PR-Bran­che nicht mehr vor­bei. Die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen im Bereich KI sind ähn­lich revo­lu­tio­när wie das Inter­net oder die Ein­füh­rung des iPho­nes. Die Art und Wei­se, wie wir in Zukunft arbei­ten wer­den, wird sich stark verändern.


Die­ser PR-Impuls mit Jost Lis­te­mann und Johan­nes Deltl ging der Fra­ge nach, wo die abseh­ba­ren Chan­cen und Gren­zen die­ser neu­en Tech­no­lo­gie für die PR-Bran­che lie­gen: Wel­chen Mehr­wert bie­ten KI-Tech­no­lo­gien im PR-All­tag, wo kön­nen sie Res­sour­cen spa­ren, wel­che neu­en Skills wer­den benö­tigt und wo schei­nen die Hoff­nun­gen über­zo­gen? Aber Vor­sicht: Das Web­i­nar konn­te und woll­te nur einen Aus­schnitt aus einer hoch-dyna­mi­schen Ent­wick­lung bie­ten – wel­che Poten­zia­le in der Anwen­dung von KI-Platt­for­men für jedes ein­zel­ne Unter­neh­men lie­gen, ist ein indi­vi­du­el­ler dyna­mi­scher Pro­zess der kom­men­den Jahre.


Johan­nes Deltl ver­merk­te in sei­ner Prä­sen­ta­ti­on, dass eini­ge PR-Agen­tu­ren, Über­set­zungs­bü­ros und Ghost­wri­ter seit Dezem­ber letz­ten Jah­res schon weni­ger Umsatz auf­grund von ChatGPT ver­zeich­nen. Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ab­tei­lun­gen machen ers­te Geh­ver­su­che, Chat GPT wird getes­tet und man­cher Text wird schon KI-unter­stützt erstellt. Im Arbeits­all­tag eines Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­ant­wort­li­chen kön­ne KI hel­fen, die Pro­duk­ti­vi­tät – je nach Stu­die – um 30 bis 50 Pro­zent zu erhö­hen, bei­spiels­wei­se bei der Kon­zept­ge­nerie­rung, Text­über­ar­bei­tung und bei der Auto­ma­ti­sie­rung von Arbeitsabläufen.


Deltl emp­fielt zunächst eine inter­ne Bestands­auf­nah­me: Was weiß ich und was wis­sen mei­ne Mit­ar­bei­ter über KI-Tools? Wel­che wur­den schon aus­pro­biert? Wer­den evtl. bereits wel­che genutzt, um die Pro­duk­ti­vi­tät zu stei­gern? Johan­nes Deltl defi­nier­te 16 KI-Anwen­dungs­fel­der für PR-Akti­vi­tä­ten, dar­un­ter Tex­terstel­lung, Text­zu­sam­men­fas­sung, Text­ergän­zung und ‑umfor­mu­lie­rung, Text lek­to­rie­ren, Struk­tur und Glie­de­rung erstel­len, Über­set­zung, Ideen-Gene­rie­rung und Gesprä­che tran­skri­bie­ren: Audio/Video zu Text. Er zeig­te Bei­spie­le zum Lek­to­rie­ren von Text mit DeepL Wri­te und zum Con­tent Repur­po­sing, also dem Umfor­mu­lie­ren bspw. eines Blog­bei­trags mit Chat GPT zu Social Media Posts und zum Tran­skri­bie­ren eines Micro­soft Teams Mee­tings zu einer Gesprächs­zu­sam­men­fas­sung. Deltl geht davon aus, dass sol­che Fea­tures dem­nächst inte­griert ange­bo­ten werden.


Für die stra­te­gi­sche Suche nach geeig­ne­ten Toos emp­fielt er, eine indi­vi­du­el­le KI-Prio­ri­ty-Map auf­zu­stel­len, die für die indi­vi­du­el­len Berei­che der Kom­mu­ni­ka­ti­on typi­sche Arbeits­schrit­te auf­lis­tet und dort die Dring­lich­keit des Unter­stüt­zungs­be­darfs durch KI-Anwen­dun­gen unter­schied­lich bewertet.


Auf https://deltl.de/ai-tools hat Johan­nes Deltl ver­schie­de­ne KI-Tools mit jewei­li­ger Kurz­be­schrei­bung nach Anwen­dungs­be­reich auf­ge­lis­tet – und täg­lich pop­pen neue Tools auf. Er emp­fielt, die Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten zunächst ken­nen­zu­ler­nen, dann die eige­nen Pro­zes­se und ‑for­ma­te zu ana­ly­sie­ren und mit den KI-Anwen­dun­gen abzu­glei­chen. Dar­aus ergibt sich dann die Aus­wahl geeig­ne­ter Tools.


Sein Fazit: KI ist gekom­men um zu blei­ben. Machen wir das Bes­te dar­aus! Die KI ist da und wird auch in Zukunft nicht mehr weg­ge­hen. Sie unter­stützt uns bei der täg­li­chen Arbeit, beschleu­nigt Arbeitsschritte,macht man­che Arbeit über­flüs­sig. Idea­ler­wei­se spielt sie uns frei, damit wir mehr Zeit für krea­ti­ves Den­ken haben.


 


Jost Lis­te­mann beleuch­te­te Chan­cen und Risi­ken der KI in der visu­el­len PR. Sei­ne Erkennt­nis: Visu­el­le KI kann Inspi­ra­ti­on bie­ten und spie­le­risch unter­stüt­zen. Sie kann Visua­li­sie­run­gen aller Art beschleu­ni­gen und die ers­ten 80 Pro­zent einer visu­el­len Pro­duk­ti­on über­neh­men. Was dafür zu tun ist? Zeit inves­tie­ren und expe­ri­men­tie­ren, sich ver­net­zen und eine Mei­nung bil­den, Tools aus­pro­bie­ren. Lis­te­mann zeig­te auch die Defi­zi­te visu­el­ler KI auf: Die­se kann nicht doku­men­ta­risch arbei­ten (Events/Personalities). Sie kann nicht über die eige­nen Daten hin­aus­ge­hen und auch nicht die arbeits­in­ten­si­ven letz­ten 20 Pro­zen­te einer visu­el­len Pro­duk­ti­on über­neh­men. Außer­dem pro­ble­ma­tisch: Sie kann wahr und falsch (Fake) nicht unter­schei­den. Pro­ble­ma­tisch dabei ist, dass der Ein­druck von Bil­dern oft schnel­ler ist als der Ver­stand und Fake-Bil­der trotz des Bewusst­seins dafür im Kopf hän­gen blei­ben. Lis­te­mann nann­te Anlei­tun­gen und Quel­len, um visu­el­le Fakes zu überprüfen.


Sein Aus­blick: Nur wenn man KI als Inte­gra­ti­ons­pro­zess anlegt, las­sen sich Effek­ti­vi­täts­ge­win­ne wirk­lich rea­li­sie­ren. Der Wett­be­werb der Ideen wird immer wich­ti­ger, weil die Maschi­ne das Hand­werk über­nimmt. Und weil der Wett­be­werb här­ter wird, soll­te man in sei­ne Mit­ar­bei­ter inves­tie­ren. Es wer­den neue Seh­ge­wohn­hei­ten und Erwar­tun­gen entstehen.


Über 500 Teil­neh­mer haben die­sen kom­pri­mier­ten Blick auf die Zukunft der PR-Arbeit mit KI-Tools fas­zi­niert ver­folgt und waren begeis­tert über die vie­len nütz­li­chen Tipps und Quel­len­an­ga­ben. Gro­ßes Dan­ke­schön an die bei­den Referenten.


JOHANNES DELTL
Johan­nes Deltl ist seit 2011 Part­ner der ACRASIO Unter­neh­mens­be­ra­tung. Der gebür­ti­ge Öster­rei­cher ist Betriebs­wirt und war in ver­schie­de­nen Mar­ke­ting- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­po­si­tio­nen auf Kun­den- und Dienst­leis­ter­sei­te tätig, unter ande­rem bei der Agen­tur FCB und KPMG Con­sul­ting. Er ist mehr­fa­cher Fach­buch­au­tor und war Uni­ver­si­täts­do­zent für Inter­na­tio­na­les Mar­ke­ting und Internationalisierung.Mehr zum The­ma KI-Tools fin­den Sie in sei­nem per­sön­li­chen Blog unter www.deltl.de.


JOST LISTEMANN
Jost Lis­te­mann ist Poli­tik­wis­sen­schaft­ler und Unter­neh­mer. Seit 2003 pro­du­ziert er mit der TIME:CODE:MEDIA GmbH in Ber­lin visu­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on für glo­ba­le Mar­ken und öffent­li­che Insti­tu­tio­nen und berät sie in stra­te­gi­scher Kom­mu­ni­ka­ti­on. Dar­über hin­aus ist Jost Lis­te­mann als Dozent an der Hoch­schu­le für Medi­en, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Wirt­schaft in Ber­lin für visu­el­les Sto­rytel­ling tätig. An der Mar­tin-Luther-Uni­ver­si­tät Hal­le lehrt er zum The­ma „Demo­kra­tie und Digitalisierung“.


 


 


 




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